Meerkat gegen Periscope. Erdmännchen gegen Sehrohr .Wer setzt sich durch? Können beide Video Live-Streaming Apps koexistieren? Der Zweikampf zwischen den beiden Anbietern ist in jedem Fall voll entbrannt. Beide Apps krempeln gerade die Social Media Welt um. Bald auch die gesamte Medienbranche?
„This isn’t broadcast; it’s a conversation in real time around your video content”, stellt Stephen Waddington, Ketchums Chief Engagement Office, fest.
Meerkat ist seit dem South by Southwest Festival (SXSW) in aller Munde. Dort war der mobile Videodienst die Attraktion. Nutzerzahlen stiegen rasant (nach eigenen Angaben: 200.000) und frisches Kapital – 12 Millionen US-Dollar – ist in der Zwischenzeit geflossen.
Einen kurzen Einblick gibt dieser CNN Beitrag.
Meerkat ist an Twitter gebunden und der rasante Erfolg lag vor allem an dem einfachen Zugang zu den Daten der Twitter-Nutzer. Mittlerweile hat der Kurznachrichtendienst den Zugang zum Social Graph gekappt, um seinen eigenen Streamingdienst Periscope zu pushen. Die größten Unterschiede zu Meerkat ist die Speicherfunktion der Livestreams (zumindest für 24 Stunden), die Kommentarfunktion auf dem Bildschirm und die direkte technische Twitter-Einbindung. Vorteil Periscope.
Wie Periscope funktioniert
Game Changer oder zu viel Hype?
Beide Apps können in Zukunft enorme Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und das Privatleben ausüben. Ryan Holmes, CEO von Hootsuite, geht sogar noch viel weiter und spricht von einer Demokratisierung der Informationsverteilung. Jacob Brogan spricht dagegen davon, dass Meerkat und Periscope die Nachrichten nicht verändern würden.
Aber ein Beispiel, das in gar nicht allzu ferner Zukunft liegt, könnte so aussehen: Irgendjemand zückt sein Smartphone, schaltet die App ein und schneidet live mit, wie sich ein Politiker abfällig äußert. Und das Netz ist auf Twitter unmittelbar dabei, Journalisten und Blogger greifen das Thema auf und schon entsteht eine Diskussion, die der Beteiligte nur schwer sofort einfangen kann. Jeder Beitragsschnipsel ist somit sofort ungefiltert in der Welt. Das Tempo scheint dadurch nochmal anzuziehen.
Hürden
Der Zweikampf zwischen Meerkat und Persicope ist momentan zwar im vollen Gange und es bleibt spannend zu beobachten, ob sich einer der beiden und wer sich durchsetzt. Das größte Hindernis für beide Live-Streaming Anbieter ist aber das Datenvolumen der Nutzer und Zuschauer. Denn das ist schnell aufgebraucht, wenn kein W-LAN vorhanden ist. Und ein LTE oder 4G-fähiges Smartphone ist ebenfalls nicht von Nachteil, wenn man technisch hochwertige Übertragungen aufsetzen will. In Deutschland könnte allem Hype zum Trotz der Rundfunkstaatsvertrag Livestreaming ausbremsen.
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